Textverarbeitungsprogramme für Unicode
Diese Liste hat ihren Sinn verloren und wird deshalb nicht mehr aktualisiert.
Als ich Anfang 2001 damit begonnen habe, war es noch schwierig, Textverarbeitungen zu finden, die Unicode einschließlich des Wechsels der Schreibrichtung unterstützen. Inzwischen ist es umgekehrt. Die Zahl der unicode-fähigen Programme wächst stetig, während die Zahl Programme, die Probleme mit Unicode haben, inzwischen überschaubar ist.
Eine andere Seite, auf die ich verweisen könnte, kenne ich auch nicht. Alan Wood’s Liste Unicode and Multilingual Programs and Utilities ist auf einem noch älteren Stand (vor allem, was Linux betrifft).
Interessanter wäre die Frage, wie gut die Programme komplexe Aufgaben beherrschen, insbesondere Absätze mit wechselnder Schreibrichtung (also z. B. ein deutscher Text mit hebräischen Zitaten). Aber dazu fehlt mir die Zeit.
Freie Textverarbeitungen (Open Source)
Mit dem Erfolg des Betriebssystems Linux ist das Open-Source-Modell inzwischen in aller Munde: Programme werden zusammen mit dem Quelltext veröffentlicht, so dass jeder der über die notwendigen Programmierkenntnisse verfügt, selbst in der Lage ist, Korrekturen und Verbesserungen vorzunehmen oder das Programm den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Die Open-Source-Projekte, die sich zum Ziel gesetzt haben, eine professionelle Textverarbeitung zu entwickeln, sind noch relativ jung. Deshalb wurden sie von Anfang an so konzipiert, dass sie Unicode unterstützen. Außerdem verwenden alle diese Programme eine Dateiformat, das auf dem XML-Standard basiert und sich deshalb sehr viel leichter in andere Formate konvertieren lässt als binäre Dateiformate, wie sie z.B. Microsoft Word verwendet.
- AbiWord
(BSD-Unices, GNU/Linux, MS Windows u. a.)
Das Open-Source-Programm AbiWord unterstützt Unicode – einschließlich der bidirektionalen Texteingabe. Unicode-Textdateien und Word-Dokumente mit Unicode-Texten können problemlos übernommen werden. Es ist für eine Vielzahl von Betriebssystemen verfügbar (z. B. BeOS, GNU/Linux, QNX, FreeBSD, NetBSD und Microsoft Windows).
- KWord
(BSD-Unices, GNU/Linux)
Die Textverarbeitung KWord für den Linux-Desktop KDE unterstützt Unicode und ist für Linux und FreeBSD verfügbar. Seit Version 1.2 unterstützt das Programm die bidirektionale Texteingabe, so dass auch die Arbeit mit hebräischen, aramäischen oder arabischen Texten möglich ist.
- OpenOffice.org
(GNU/Linux, MS Windows, Solaris)
Nach der Übernahme von StarOffice durch das amerikanische Unternehmen Sun wurden die Quelltexte von StarOffice offen gelegt. Ziel dieses Projekts, das den Namen OpenOffice.org bekam, war die konsequente Umsetzung offener Standards wie Unicode und XML.
Das Programm bietet neben dem Unicode-Support hervorragende Importfilter für Microsoft-Office-Dokumente. So ist z. B. der Import des Griechischen Neuen Testaments in Unicode als Word-Dokument problemlos möglich. Im OpenOffice-Format gespeichert reduziert sich die Dateigröße ohne Informationsverlust von 1.757 kB auf 428 kB.
Ab der Version 1.1 unterstützt OpenOffice.org auch den Wechsel der Schreibrichtung (z. B. für Hebräisch). Außerdem lässt sich in den Formatvorlagen und den Dokumentenvorgaben eine eigene Schriftart für Hebräisch festlegen.
Die deutsche Version steht für die Betriebssysteme Linux, Solaris und Microsoft Windows und Mac OS X (allerdings nur mit X-Server) zur Verfügung.
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Kommerzielle und Shareware-Programme
Außer dem Marktführer Microsoft Word unterstützen inzwischen auch viele kommerzielle und Shareware-Programme Unicode:
- Classical Text Editor (MS Windows)
Das Shareware-Programm Classical Text Editor (für Microsoft Windows) bietet besondere Features zum Erstellen von kritischen Editionen mit Fußnoten und Randglossen. - Mellel (Mac OS X)
Mellel ist eine Textverarbeitung für Mac OS X, die neben den zum bearbeiten wissenschafticher Texte notwendigen Funktionen auch typographsiche Feinheiten wie die Unterstützung von OpenType-Schriftarten bietet. Als Produkt der israelischen Firma RedleX verfügt sie natürlich auch über eine hervorragende Unterstützung für bidirektionale Texteingabe (vgl. dazu auch den Wikipedia-Artikel zu Mellel). - Papyrus
(Mac OS X, MS Windows, OS/2, Atari TOS)
Die Textverarveitung Papyrus (für Mac OS X, MS Windows, OS/2 und TOS) zeichnet sich vor allem durch den schonenden Umgang mit Ressourcen aus. Trotzdem bietet sie volle Unicode-Unterstützung einschließlich der bidirektionalen Texteingabe (die sich allerdings nur auf Absatzebene umstellen lässt). Auf der Internetseite gibt es eine kostenlose Demoversion.
- StarOffice
(ab Version 6, GNU/Linux, MS Windows, Solaris)
StarOffice ist die kommerzielle Variante zu OpenOffice.org 1.0. Es bietet zusätzlich eine Datenbank, eine bessere Rechtschreibprüfung und Silbentrennung, unzählige Vorlagen und Schriftarten.
Ältere Versionen von StarOffice (bis 5.2) unterstützen Unicode noch nicht! Die bidirektionale Texteingabe für Hebräisch ist erst ab Version 7 möglich.
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Unicode mit Microsoft Word (ab Version 97)
Microsoft Word unterstützt Unicode seit Version 97. Inzwischen gibt es auch Zusatzprogramme, mit denen man Griechisch und Hebräisch inklusive der Akzente und Punktierungen in Word eingeben kann:
- www.users.dircon.co.uk/~hancock/antioch.htm
Die Shareware Antioch zur Eingabe von Altgriechisch und Hebräisch mit Akzenten und Punktierung in Word ab Version 97 (Registrierung für 50,- $).
Mitgeliefert wird auch die Schriftart Vusillus Old Face Italic, die Hebräisch und Griechisch in guter Qualität bietet. Außerdem gibt es auf der Internetseite von Antioch griechische Texte des Neuen Testaments und der Septuaginta. - members.aol.com/AtticGreek/
Auf dieser Internetseite von Manuel A. Lopez gibt es eine altgriechische Tastatur, die unter Windows 95/98/ME mit Microsoft Word (ab Version 97) zusammenarbeitet, unter Windows NT/2000/XP sogar mit jeder unicode-fähigen Anwendung eingesetzt werden kann.
Diese altgriechische Tastatur verwendet die Tastaturerweiterung Keyman, die für den privaten und akademischen Gebrauch kostenlos ist.
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