Datum

Faßnacht, Martin ; Leinhäupl-Wilke, Andreas ; Lücking, Stefan (Hrsg.):
Die Weisheit – Ursprünge und Rezeption : Festschrift für Karl Löning zum 65. Geburtstag.
Münster : Aschendorff, 2003.
(Neutestamentliche Abhandlungen ; N. F. 44)
ISBN 3-402-04792-6

Die Weisheit – Ursprünge und Rezeption (Umschlag) Die Weisheit – kein anderes Thema ist geeigneter, um die verschiedenen Aspekte des Schaffens Karl Lönings miteinander zu verbinden. Die Spannung von Toraweisheit und apokalyptischer Weisheit bildet den inhaltlichen Fokus seiner Arbeiten. Der Begriff der Weisheit ist darüber hinaus Dreh- und Angelpunkt für die Verbindung von synchroner Textanalyse und zeitgeschichtlicher Forschung, die Karl Lönings methodisches Vorgehen auszeichnet. Schließlich kristallisiert sich im Begriff der Weisheit das Interesse an der Vermittlung rettenden Wissens. Weisheit ist kein esoterisches Geheimwissen, sondern ein lebenspraktisches Wissen, das durch Texte und Schulen weitergegeben wird.

Diese Festschrift anlässlich des 65. Geburtstages Karl Lönings beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Weisheit, angefangen bei ihren Ursprüngen im Alten Testament bis zu ihrer Fortführung in gnostischer und patristischer Theologie. Dabei knüpfen die Autoren bewusst an die Arbeiten des Jubilars an und führen sie in kritischer Weise fort. Auf diese Weise entsteht ein vielgestaltiges und durchaus kontroverses Panorama der Weisheit in biblischer und nachbiblischer Zeit.

Inhalt

  • Max Küchler:
    Die Weisheit der Paradiese. Ein Essay (S. 5–15)
  • Peter Weimar:
    Spuren der verborgenen Gegenwart Gottes in der Geschichte. Anmerkungen zu einer späten Redaktion der Josefsgeschichte (S. 17–36)
  • Erich Zenger:
    Dimensionen der Tora-Weisheit in der Psalmenkomposition Ps 111–112 (S. 37–58)
  • Elisabeth Sevenich-Bax:
    Schule in Israel als Sitz der Weisheit (S. 59–77)
  • Martin Ebner:
    Wo findet die Weisheit ihren Ort? Weisheitskonzepte in Konkurrenz (S. 79–103)
  • Martin Faßnacht:
    Konfrontation mit der Weisheit Jesu. Das Verhältnis von Wissen und Rettung dargestellt an der Wundergeschichte Mk 5,21–43 (S. 105–124)
  • Ludger Schenke:
    Jesus als Weisheitslehrer im Markusevangelium (S. 125–138)
  • Ulrich Busse:
    Die Unterweisung des Lesers im so genannten »Reisebericht«. Dargestellt an Lk 10,25–42 (S. 139–153)
  • Detlev Dormeyer:
    Weisheit und Philosophie in der Apostelgeschichte (Apg 6,1–8,1a und 17,16–34) (S. 155–184)
  • Andreas Leinhäupl-Wilke:
    »Die Stunde des Menschensohnes« (Joh 12,23). Anmerkungen zur »heimlichen Mitte« des Johannesevangeliums (S. 185–210)
  • Hubert Frankemölle:
    »Apokalyptische Weisheit« bei Paulus? Hermeneutische Prolegomena (S. 211–241)
  • Barbara Aland:
    Die Weisheit bei Irenäus von Lyon (S. 243–255)
  • Stephen Emmel:
    Exploring the Pathway that Leads from Paul to Gnosticism. What Is the Genre of the Interpretation of Knowledge (NHC XI,1)? (S. 257–276)
  • Jutta Bickmann:
    Weitergabe lebensrelevanten Wissens – aber wie? Reflexionen zum Bibelunterricht im Gymnasium ab Klasse 10 (S. 277–296)

Autor
Kategorien Biblische Exegese

Datum

Lücking, Stefan:
Menschliche Überlieferungen: die Kritik an der „Überlieferung der Menschen“ in Gal 1,11–12 und Mk 7,1–13 als Fortführung der prophetischen Religionskritik.
Münster. Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Dissertation, 2003.

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Frage, wie sich innerhalb der christlichen Theologie der religionskritische Anspruch der jüdisch-christlichen Tradition aufrecht erhalten lässt, ohne dabei der Gefahr der Intoleranz und Gewalt gegen andere zu erliegen, die im Ausschließlichkeitsanspruch des monotheistischen Bekenntnisses angelegt ist. Gerade im Hinblick auf den jüdisch-christlichen Dialog ist es entscheidend, wie diese Problemstellung in der spezifisch christlichen Tradition – angefangen beim Neuen Testament – gelöst wird. Wie wird die prophetische Religionskritik in den neutestamentlichen Texten fortgeführt? Wie begegnen die christlichen Autoren der Gefahr der Intoleranz, die im monotheistischen Bekenntnis angelegt ist? Die prophetische Kritik an der Verehrung von Menschenwerk wird im Neuen Testament in unterschiedlichster Weise aufgegriffen, wobei sich die Gefahr der Intoleranz durch den missionarischen Anspruch der Christen sogar verschärft. Diese Arbeit stellt deshalb einen Versuch dar, die Problematik an einem ausgewählten neutestamentlichen Motiv zu erläutern. Die Kritik an der „Überlieferung der Menschen“ schien dazu aus verschiedenen Gründen am geeignetsten – vor allem weil darin die Frage nach dem Maßstab der Kritik besonders eng mit dem Gegenstand der Kritik verbunden ist.

» Menschliche Überlieferungen (Dissertation)

Autor
Kategorien Biblische Exegese, Theologie

Datum

Lücking, Stefan:
Die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. als Krisenerfahrung der frühen Christen.
In: Hahn, Johannes (Hrsg.): Zerstörungen des Jerusalemer Tempels : Geschehen – Wahrnehmung – Bewältigung / Ronning, Christian (Mitarb.). Tübingen : Mohr Siebeck, 2002 (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament ; 147), S. 140–165.
ISBN 3-16-147719-7

Zerstörungen des Jerusalemer Tempels (Umschlag) Dieser Text ist ein Beitrag zu einem interdisziplinären Kolloquium am 17. und 18. November 2000 in Münster, das unter dem Titel »Zerstörungen des Jerusalemer Tempels. Geschehen, Wahrnehmung, Bewältigung« stattfand. Er fragt danach, wie die die zeitgenössischen Christen die Zerstörung des Jerusalemer Tempels 70 n. Chr. verarbeitet haben, und liest dazu das Markusevangelium als Dokument dieser Krisenerfahrung. Der Text geht (1) kurz auf die wichtigsten Beiträge zu dieser Thematik ein und erörtert, (2) wie man sich die Situation der christlichen Gemeinden im Jüdischen Krieg vorstellen kann. Anschließend (3) werden die Indizien überprüft, die dafür sprechen, das Markusevangelium in die Zeit um 70 n. Chr. zu datieren. Die Interpretation des Textes befasst sich zuerst (4) mit der Tempelthematik im Markusevangelium. Der Text schließt (5) mit einer Erörterung der Frage, welche Funktion die Form des Evangeliums als Erzählung im Angesicht der zeitgeschichtlichen Krise hat.

» Manuskript zum Aufsatz: Die Zerstörung des Tempels (PDF)

Autor
Kategorien Biblische Exegese, Erzähltheorie

Datum

Leinhäupl-Wilke, Andreas ; Lücking, Stefan ; Wiegard, Jesaja Michael (Hrsg.):
Texte und Steine.
Norderstedt : Books on Demand, 2000.
(Biblisches Forum Jahrbuch 1999)
ISBN 3-89811-876-2

Umschlag: Biblisches Forum Jahrbuch 1999 Das Jahrbuch 1999 der Online-Zeitschrift Biblisches Forum behandelt in seinem thematischen Teil unter dem Titel »Texte und Steine« das prekäre Verhältnis von Archäologie und Exegese. In den einzelnen Beiträge stehen die folgenden Fragen im Vordergrund:

  • Sind die Beziehungen zwischen Exegese und Archäologie fruchtbar oder furchtbar?
  • Gibt es mehr als nur eine friedliche Koexistenz bei der Suche nach der Wahrheit von Geschichte und Geschichten?
  • Texte und Steine ermöglichen den Zugang zur Wirklichkeit. Beides sind fremde Zeichen, die nach Interpretation verlangen. Schreien die Steine, wenn die Texte schweigen? Oder müssen Texte schweigen, wenn Steine reden?

Zusätzlich sind in der Abteilung »Stichproben« die thematisch nicht gebundenen Beiträge der ersten Internet-Ausgabe von Dezember 1998 abgedruckt.

Inhalt

Texte und Steine

  • Christian Frevel:
    »Dies ist der Ort, von dem geschrieben steht …«
    Zum Verhältnis von Bibelwissenschaft und Palästinaarchäologie
    (S. 11–29)
  • Ferdinand Rohrhirsch:
    Vom Nutzen der Philosophie in der Archäologie
    (S. 30–43)
  • Rüdiger Schmitt:
    Das Problem der Deutung von Terrakottafigurinen aus Palästina/Israel
    (S. 44–55)
  • Eva Ebel:
    Der Stein und die Steine.
    Methodische Erwägungen zur Benutzung von epigraphischen Quellen am Beispiel IG II2 1368
    (S. 56–68)
  • Jürgen Zangenberg:
    Überlegungen zur Möglichkeit einer »Topographie religiöser Gruppen« in Samarien zur neutestamentlichen Zeit
    (S. 69–97)
  • Tina Shepardson:
    _Stones and Stories. Reconstructing the Christianization of the Golan
    (S. 98–116)
  • Jesaja Michael Wiegard:
    Bibliographie mit Beiträgen ab 1985
    (S. 117–123)

Exkursionen

  • Andreas Leinhäupl-Wilke:
    »Seht, wie das Land beschaffen ist …« (Num 13,18)
    Nachtrag zu einer wissenschaftlichen Exkursion
    (S. 127–146)
  • Manuel Vogel:
    Auf den Spuren des Josephus.
    Bericht über eine archäologische Erkundung Galiläas
    (S. 147–161)
  • Anja Harzke:
    Talk auf dem Nil.
    Interreligiöser Dialog in Ägypten – Eindrücke einer Reise
    (S. 162–170)

Stichproben

  • Jutta Bickmann:
    Der endzeitliche Notfall der Trennung als Glücksfall eines Briefes.
    Die kommunikative Handlungsstruktur in 1 Thess 2,17–3,10
    (S. 173–184)
  • Bogusław Bławat:
    Archäologie der Gliederung.
    Kann uns die handschriftliche Überlieferung der neutestamentlichen Schriften die Gliederungsarbeit erleichtern?
    (S. 185–192)
  • Benedikt Jürgens:
    Fremdes Feuer.
    Das Scheitern eines Übergangsritus (Lev 10)
    (S. 193–206)
  • Dagmar Stoltmann:
    Gottes Tattoo: Jerusalem.
    Die Jerusalem-Verheißung
    (S. 207–214)

Autor
Kategorien Biblische Exegese

Datum

Lücking, Stefan:
»Die vielen Buchstaben treiben dich in den Wahnsinn« (Apg 26,24) : Neutestamentliche Reflexionen über Schriftlichkeit und Schriftkultur.
In: Leinhäupl-Wilke, Andreas ; Lücking, Stefan (Hrsg.): Fremde Zeichen : Neutestamentliche Texte in der Konfrontation der Kulturen. Münster : Lit, 1998 (Theologie ; 15), S. 115–130.
ISBN 3-8258-3674-6

Das Verhältnis von mündlicher und schriftlicher Kultur gehört zu den grundlegenden hermeneutischen Voraussetzungen biblischer Exegese. Dieser Aufsatz rekapituliert zunächst Eric A. Havelock These von der »literalen Revolution« im klassischen Griechenland, die nicht nur die neuere neutestamentliche Diskussion angeregt hat, sondern für die soziologische und kulturwissenschaftliche Forschung zum Verhältnis von oraler und literaler Kultur insgesamt grundlegend ist. Es folgt eine Skizze der frühjüdischen Schriftkultur, vor deren Hintergrund die neutestamentlichen Texte entstanden sind. Dabei werden zwei Aspekte hervorgehoben: die unterschiedlichen Bemühungen um Interpretation in der aktualisierenden Auslegung der heiligen Schriften einerseits und die Mythisierung der Schrift in der Apokalyptik andererseits. Der Aufsatz schließt mit einem Blick auf das Verhältnis von oraler und literaler Kultur bei zwei neutestamentlichen Autoren, die in der Diskussion allgemein als Paradigmen für diese Problematik angesehen werden: Paulus und Markus.

» Aufsatz in Fremde Zeichen (PDF)

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Kategorien Biblische Exegese